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Der gestohlene Watschenbaum

Starnberg – Ausgerechnet in den Starnberger Schlossanlagen, in denen einst das etwas altersgraue Amtsgerichtsgebäude gestanden hatte, im schmucken Park der hohen Gerichtsbarkeit also, trug sich anno 1939 die Geschichte um einen „gestohlenen Watschenbaum“ zu. Erzählt wird sie von Thea Kaiser-Queri, eine weitschichtige Verwandte des in Frieding geborenen Heimatdichters Georg Queri (1879 bis 1919). Dass das Dichten und Geschichten schreiben in der Familie gelegen haben muss, beweist zumindest ein Werk aus der Feder von Kaiser-Queri. Im „Bayerischen Raritätenbüchl“, das 1962 heraus gekommen ist, sind jedenfalls etliche lustige und interessante Erlebnisse aus und um Starnberg herum fest gehalten. Eine kuriose und auch wahre Geschichte handelt vom „Starnberger Watschnbaum“. „Ein Gestell, da ragen gleich vier Arme und Hände heraus, und zwar solche, die sicher eine gute Handschrift haben würden“, beschreibt ihn die Autorin. Auf der Tafel des Gestells habe damals folgender Spruch gestanden: „Gemeinsam hat dies Werk vollbracht. Drum gib auf seine Feinde acht. Zerstörern geben wir bekannt. Der Waschenbaum wächst hierzuland.“
Anno 1939 habe sie im Land- und Seeboten auf den etwas merkwürdigen Watschenbaum, aber auch auf die „entzückenden Gartenanlagen“ hingewiesen, erzählt Kaiser-Queri. Der Schöpfer des Watschenbaums, der Kunstmaler Armin Commichau, solle aufgrund des Zeitungsartikels aufgemacht haben, um einmal wieder nach seinem Werk zu sehen. Doch das Corpus Delicti war verschwunden. Was den Künstler zu dem Ausruf veranlasst haben soll: „Oh könnt ich doch ganze Alleen von Watschenbäumen pflanzen! Aber solche, die auch funktionieren!“
Übrigens: Aufgrund eines Appells Kaiser-Queris brachte der Dieb das Diebesgut wieder zurück.