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Seit 1889 gibt es die Post in Herrsching

Herrsching – Eröffnet wurde die Post in Herrsching am 1. Juni 1889. Erster Posthalter in Herrsching war, wie bereits berichtet, Kasimir Mayr. Ihm assistierte als Privatpostgehilfin seine Tochter Helene. Und dann gab es da noch Engelbert Dirr, der als erster Postbote Herrschings seinen Dienst antrat. Im Sommer machte er sich punkt acht Uhr auf den Weg. Frühestens um 18 Uhr war er wieder zurück. Bis dahin hatte er ein Tagespensum von rund 19 Kilometer Fußweg hinter sich. Wobei die Zustellung maßgeblich von der Ankunft der Schiffe abhängig war (siehe Kasten).
Für die Zustellung in Lochschwab, Ried und Rausch wurde außerdem der Hilfsbote Christian Weinhart eingestellt. Er begann seinen Dienst um zehn Uhr vormittags und machte bereits gegen 12.30 Uhr Feierabend. Bis dahin hatte er sieben Kilometer Fußmarsch zurückgelegt und bekam dafür pro Tag 1,70 Mark.
Dass damals die Kontrollen streng waren, beweist der Auszug aus einem Schreiben der Generaldirektion Oberpost- und Bahnamt. Die oberste Behörde hatte bereits zwei Monate nach Eröffnung der Postexpedition eine Kontrolle veranlasst. Dabei wurde festgestellt, dass das Amtschild „Telegraphenstation“ zu Unrecht angebracht war. Herrsching hatte 1889 noch gar keine Telegraphenstation. Diese wurde erst am 29. Juli 1890 eröffnet.
Zum Aufgabenbereich des Posthalters gehörte nicht nur die Zustellung von Briefen und Paketen und die Ausgabe von Gebührenmarken, sondern auch der Personennahverkehr. Die Einnahmen aus der Omnibuslinie (Pferdekutsche) Herrsching – Starnberg, über Seefeld, Drößling, Perchting und Söcking betrugen für die Zeit von 1. Juni bis 31. Dezember 1889 bei 576 beförderten Personen 575,56 Mark. Was keineswegs den Erwartungen des Posthalters entsprach. Immerhin musste er für den Zubringerdienst drei Pferde und einen Postillion unterhalten. Uli Singer