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Einweihung des Jakobsweg

Schondorf (25. Mai 2003) – „Pilgern ist wieder in“, stellte Staatsminister Rainhold Bocklet bei der Eröffnung des „Münchner Jakobsweg“ in Schondorf fest. Zumindest belegten Zahlen, dass das Wandern zu Fuß voll im Trend liege. 120.000 Pilger, mit Tendenz steigend, machten sich laut Bocklet jährlich auf den Weg nach Santiago de Compostela im Nordwesten von Spanien, um das Grab des Apostels Jakobus zu besuchen. Ab sofort ist der Weg von München über Starnberg, Andechs, Herrsching, Schondorf, Dießen, Wessobrunn bis hin nach Bregenz am Bodensee ausgeschildert. Was den Staatsminister, der stellvertretend für den Schirmherr Alois Glück gekommen war, besonders freute: „Wir mussten lediglich 600 Euro für ein neues Faltblatt ausgegeben.“
Seit knapp einem Jahr laufen Bestrebungen, den Weg von München aus bis zum Bodensee zu beschildern. „Die Sache hatte nur einen Haken“, blickte Schondorfs Bürgermeister Gerd Hoffmann zurück. „Ich wurde zwar im November vom Landwirtschaftsministerium gebeten, die Sache aktiv zu unterstützen. Auf der beigefügten Karte allerdings war Schondorf ausgelassen worden.“ Die Wegekarte wurde überarbeitet und Schondorf für die Einweihung des Wegs auserwählt. Obwohl ursprünglich dafür Andechs vorgesehen war. „Wird Abt Odilo Lechner noch kommen, wenn satt Andechs Schondorf zum Mittelpunkt der Feierlichkeiten wird“, fragte sich Hoffmann. Der Abt kam und zelebrierte gestern vor rund 800 Pilger und Zaungäste auf dem Platz vor der Jakobuskirche denn Festgottesdienst. Zuvor allerdings fand ein Pilgerzug von der St. Anna Kirche durch den Ort bis zum Festplatz statt. Fast das ganze Dorf war auf den Beinen, um in mittelalterlichen Kostümen, die allesamt mit unterschiedlich vielen und großen Jakobsmuscheln bestückt waren, den richtigen Rahmen zu bieten. Auf Spurensuche machte sich Abt Odilo Lechner, der über den Heiligen Jakob referierte und den Sinn der Jakobsmuschel erklärte. „Sie ist unter anderem dafür da, aus dem Meer Wasser zu schöpfen. Das weite Meer aber ist Sinnbild für die Unendlichkeit.“
Zu Wort kamen auch etliche Laienprediger, die sich bereits auf dem Weg nach Santiago de Compostela befinden. Würde man alles zu Fuß gehen, brauchte man drei Monate, erklärte Johanna von Herzogenberg von der Deutschen St. Jakobus-Gesellschaft. Nach dem offiziellen Teil führte die Schondorfer Theatergruppe am See „D’r Jokl und sei’ Jakobsweg“ auf. Uli Singer