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Gauting erhält ein eigenes Wappen

Gauting – Ein silbernes Mühlrad und eine darüber schwebende Kaiserkrone zieren das in weiß-blau gehaltene Wappen der Gemeinde Gauting. Wobei die Insignien an die Sage der Geburt von Kaiser Karl dem Großen erinnern sollen. Gemunkelt wird, der Kaiser habe in der historischen Reismühle das Licht der Welt erblickt. Die Genehmigung für das Wappen erteilte das Staatsministerium des Innern vor 75 Jahren.
Erst seit 1929 besitzt die Gemeinde Gauting ein eigenes Ortswappen. Die Idee dazu entstand 1926. Da es seinerzeit keine geeigneten Vorlagen gab, wandte sich der Gemeinderat an den Heraldiker Otto Hupp aus Schleißheim, mit der Bitte, ein Wappen anhand der beigefügten heimatgeschichtlichen Ausführungen zu entwerfen, schreibt Chronist Wolfgang Krämer im 1949 erschienenen Heimatbuch.
Das bayrische Hauptstaatsarchiv schlug damals vor, sich bei der Motivsuche an der Grundherrschaft Benediktbeurens und daran zu orientieren, dass Gauting einst zur Gerichtsherrlichkeit der Feste Fußberg gehört habe. Weshalb der erste Entwurf Hupps in Anlehnung an das Wappen derer von Fußberg ein geharnischtes Bein mit Sporen in Verbindung mit einem Abtsstab für Benediktbeuren war. Krämer: „In der Sitzung vom 30. August 1928 konnten sich die Gemeinderäte jedoch mit diesem Entwurf nicht anfreunden, vor allem weil im heutigen Orte die Erinnerung an den historischen Zusammenhang des Ortes mit der Feste Fußberg nicht mehr lebendig sei.“
Der Gemeinderat stellte nun an das Bezirksamt das Ersuchen, ob nicht die alte Sage von der Geburtsstätte Kaiser Karls des Großen in der „stets zum Ortsbann Gauting gehörenden Reismühle“ dem Wappen zugrunde gelegt werden könne. Bedenken legte das bayrische Hauptstaatsarchiv ein. „Das Hereinbeziehen einer Sage in ein neu zu schaffendes Wappen habe gewisse Bedenken, da im Allgemeinen wohl sich Sagen an Wappen knüpfen dürfen, nicht aber Sagen Ausgangspunkt für ein Ortswappen sein können.“ Zumal dann alle Orte Anspruch auf so ein Sagenwappen haben könnten, die ebenfalls als Geburtsstätte Karl der Großen in Frage kämen; unter anderem Karlsfeld bei München oder Karlstadt am Main. Gauting machte dennoch das Rennen, da es sich „ja bei den anderen bayrischen Karlsorten um keine Mühle handle“. Am 23. März 1929 erteilte das Staatsministerium die Genehmigung, das Wappen in der vorgelegten Ausführung fortan führen zu dürfen. Uli Singer