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Skizirkus Grießberg

Oberalting – „Nicht weit und Tag und Nacht bereit“, lautete der Slogan, mit dem Sport Scheck anno 1966 Werbung für das „Skizentrum Grießberg“ machte. Tatsächlich tummelten sich bis vor etwa 20 Jahren auf dem ESPE-Berg in Oberalting Slalomläufer, Abfahrtsspezialisten und Rodelexperten. Ein Skizirkus, sozusagen vor der Haustüre. „Nur 30 Kilometer westlich vom Stadtzentrum liegt der Grießberg, den Sie auf vorzüglichen Straßen mit dem eigenen Wagen oder mit der neu errichteten Omnibuslinie München-Grießberg bequem erreichen“, hieß es im Winterprospekt des Sporthauses. Da täglich bis 22.30 Uhr auf der gut ausgeleuchteten Skipiste gefahren werden konnte, nutzte auch die arbeitende Bevölkerung den sportlichen Ausgleich nach Dienstschluss. An Werktagen war der Doppelbügellift mit einer Stundenleistung von 1000 Personen ab 10 Uhr in Betrieb; an den Samstagen und Feiertagen lief er bereits ab 8.30 Uhr. Außerdem gab es drei „Skikulis“, einer war speziell ausgerichtet für Kleinkinder. Die Preise für die Benutzung der Anlage richtete sich nach dem Alter und den Zeiten, in denen gefahren wurde. Als Vielnutzer bekam man einen Sonderrabatt, beziehungsweise gab es eine Saisonkarte. „Meine Kinder haben beide am Grießberg das Skifahren gelernt“, erinnert sich Seefelds Vizebürgermeister Elmar Striegl. „Ich habe damals sogar da hinten gewohnt. An Schneekanonen aber kann ich mich nicht erinnern.“ Für die nämlich wird ebenfalls im Prospekt und sogar mit Foto geworben: „Sollte der Winter zwar Frost, aber keinen Schnee bringen, dann helfen drei Schneekanonen, den Grießberg zu beschneien und die Piste sorgsam zu pflegen“, ist da nachzulesen.
Träger der Skiliftanlage waren damals die Firma Espe und Bürger, die sich als Verbund zusammengeschlossen hatten. Die sportliche Betreuung lag in den Händen der Münchner Skischule in Kooperation mit Sport Scheck. „Ich weiß nur, dass hier im Winter die Hölle los war“, sagt Striegl. Und auch der Apres-Ski wurde groß geschrieben. „Nach dem Skilaufen ging es in die alte Grießberg-Alm zum zünftigen Umtrunk.“
Ende der 80iger im vorigen Jahrhundert sei dann der Schnee immer weniger geworden, so dass letztendlich der Lift abgebaut und die Anlage für immer geschlossen wurde. Quelle: „Oberalting – Beiträge zur Ortsgeschichte“